Inflation

Einen Erguss a la Paul Krugmann zu liefern kann ich sicher nicht. Muss ich aber nicht. Mittlerweile kann ich es auch so fast jedem Kind erklären. Die Gefahr einer Inflationsrate von >5% ist immanent durch die Tatsache, dass enorme Mengen an Geld durch die Zentralbanken in die Märkte gepumpt werden. Sie landen aber nicht in der privaten Wirtschaft, dort sorgen gibt es sogar eher Kreditnöte oder gar Kreditklemmen. Wo weniger Werte immer mehr Papiergeld gegenüber stehen, ist auf Dauer die Inflationsgefahr permanent gegeben. Die klassischen Geldmengen M1-Mz reichen für diese Betrachtung nicht mehr aus, sind Banken doch durch Derivate jeder Art in der Lage, selber Geld zu schöpfen. Sie gehen nach dieser Devise so lange ins Casino, wie Sie ihr Risiko gegenüber dem Markt oder Anteilseignern rechtfertigen können. Gerade hier haben die Banken zur Zeit einen interessanten und lukrativen Ausweg über die Politik gefunden. Statt das Geld der Zentralbanken direkt an Privatunternehmen weiterzureichen, nimmt man lieber risikoarme Kunden: Die Staaten selbst. Die brauchen für Ihre großen Konjunkturpackete natürlich jede Menge Geld – und die Banken geben es Ihnen. Für ein paar Prozentpunkte mehr natürlich, den Rest zahlen ja die Bürger. Und da die Zentralbanken die Konjunkturpackete nicht alleine bezahlen können (das bringt den Außenwert der Währung in Bedrängnis), tja, wer ist die Alternative? Privatbanken, genau! Es ist ja ein Gerücht, die Staaten verschulden sich quasi im luftleeren Raum der Zentralbanken, sie verschulden sich natürlich via Deutsche Bank & Co. Ist ja auch alles zu einfach: Ein AAA – Kunden wie die Bundesrepublik zahlt Zinsen von 3-4%. Bei der Zentralbank deckt man sich dann zu 1% Leitzins ein – sind also 3% Rendite ohne jedes Risiko – da ist man schön blöd, wenn man das Geschäft nicht macht! Das ist ja quasi wie Gelddrucken. Und mit dem überschüssigen Geld kann man schön weiter ins Kasino gehen – die Schulden des Bundes landen ja am Ende beim Steuerzahler und nicht bei den Banken.

Das hatte sich die Politik alles wohlganz anders vorgestellt. Was bedeutet dies alles für die Geldmenge und die Inflation? Nun, es macht Sinn, das wir zur Zeit eher deflationäre Tendenzen sehen. Solange die Wirtschaft nicht wieder auf vollen Touren läuft und die Staaten weiter dem Markt Liquidität durch Schulden entziehen, bleibt es dabei. Je mehr die Staaten aber ausgeben, was sie zur Zeit mit großer Verzögerung tun, umso schneller wird der Korken von der Flasche gehen. Und diese Geldmenge kann so schnell keiner aus dem Markt nehmen – oder glauben Sie, die Staaten würden etwa ganz zügig wieder Ihre Schulden begleichen wollen? Das geht doch am einfachsten ohne Rückzahlung, man entwertet einfach seine Schulden. Wodurch? Durch Inflation. Politisch eher ungemütlich, aber so trägt die Politik nicht den schwarzen Peter davon, sondern die Zentralbank.

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