"Im Klartext: Weil ich Bock auf die Alte hat. Alles klar?!" Zum Tod von Cheflude Stefan Hentschel


Was für eine Kiez-Karriere! Stefan Hentschel – Er war leidenschaftlicher Boxer. Er überlebte Auftragskiller “Mucki” Pinzner, wurde viermal abgestochen, zweimal angeschossen, schaßte den üblen “Luden-Schorsch”, liebte Reni, war für 27 Frauen der Zampano, wurde im Knast zum Fuselkönig. Heute endete die Geschichte vom Cheflude, einem der Könige von St. Pauli. “Das hier ist der Boulevard der gebrochenen Träume”, hat Stefan Hentschel in eine Fernsehkamera gesagt, als er einem Filmteam die Große Freiheit zeigte – seine Heimat. Danach verpasste der Ex-Zuhälter und Boxer einem völlig arglosen Passanten eine schallende Ohrfeige, die sich gewaschen hat – um dann einfach weiterzugehen. Die Filmsequenz wurde im Internet populär, für Hentschel wurden die Zeiten immer schlechter. In der Nacht zu Montag erhängte sich der 58-Jährige, den der “Playboy” mal den “Ex-König von St. Pauli” nannte, im Boxkeller der Kneipen-Legende “Ritze”, wo er nach wie vor jeden Tag trainierte. Stoff, aus dem die Träume sind. In memoriam: hier die weitaus interessantere “enterprise edition“.

Leave a Comment