Da hatte ich noch jüngst im April einen Artikel zur Bescheidenheit postuliert, sogar noch vor den ersten Auswirkungen der Finanzkrise, schon erklären ein paar Freunde wieder das Ende derselbigen:
Platz 1.) Prof. Dr. Hans-Adalbert, genannt Bert, Rürup
Geht jetzt zu AWD als Chefökonom. Das ist amüsant, wozu braucht eine Vertriebsgesellschaft einen Ökonomen? Nein, der Onkel Rürup ist schließlich längst eine Marke, ein Professor für Rente quasi. Und mit sowas verkauft sich die Rürup-Rente gleich dreimal so leicht: “Onkel Rürup ist doch auch bei AWD und der weiß warum.” Genau, da gibt es nämlich dreimal soviel Kohle wie als Professor und mehr Zeit für werbewirksame Vorträge zur Erhöhung des eigenen Marktwertes. Nein, dem Herrn Professor gönnen wir das schon. Nur daß ausgerechnet AWD sich damit in den Heiligenstand der privaten Vermögensberater hievt, daß nervt gewaltig. Schade, sich für das Allgemeinwohl als Professor und Wirtschaftsweiser einzusetzen gibt zwar viel Ehr, aber wenig Pinke, Pinke.
Platz 2.) Piraten
Kapern jetzt keine kleinen Jollen mehr oder große Segelyachten, sondern nur noch die ganzen dicken Fische – schöne Supertanker mit $100m Öl drin. Es geht ja auch kaum größer. Kleiner Tipp: Auf Dauer schwer zu verstecken, kann man nicht an jede Tankstelle verkloppen, könnte irgendwann außerdem ganz viel Aua, Aua geben.
Platz 3.) Bundesregierung
Hört gleich auf mit dem Sparen – in der Krise ist eh keine Chance mehr auf ausgeglichene Haushalte. Also nicht sparen, sondern erstmal ordentlich Konjunkturprogramme wie bspw. die KFZ-Steuer. Deswegen kauft zwar keiner einer Auto, der auch sonst kein Geld und wenig Zutrauen hat, aber die Autolobby freut sich über die Geschenke – will ja auch Rechnungen schreiben zu Weihnachten. Hat der Onkel Keynes auch schon gesagt: “Nix gut Konjunkturprogramm in Exportwirtschaft – alles Kohle zum Fenster raussi, raussi. Regierung nix verstehi, nur denki an Wahli, Wahli.”
Ja, es gibt noch genügend andere Beispiele – kennen Sie welche?