In vielen akademischen Lehrbetrieben vergeht noch immer kaum ein Tag, in dem nicht Dozenten die Unzuverlässigkeit von Wikipedia betonen und scheinbar verlässliche, gedruckte Quellen den Vorzug geben. Ist das aber noch zeitgemäß und entspricht es der Wahrheit? Bei genauer Betrachtung entpuppt sich diese Meinung als blankes Vorurteil, daß den Fakten immer weniger entspricht. Wikipedia ist ein voller Erfolg und zwar in vielfacher Hinsicht. Das fängt schon beim Vorteil selbst an, man möge die Verlässlichkeit der Quelle prüfen. Diese kritische Betrachtung ist jedem Nutzer von Wikipedia mehr und mehr zu eigen geworden und gerade diese kritische Distanz, könnte man entgegnen, fehlte vielen Nutzern bei gedruckten Quellen vollkommen. Wikipedia verändert sich nicht nur stetig, es verbessert sich auch stetig. Jeder Kritiker hat Zugriff und kann Änderungsvorschläge einbringen. Die Chancen von stichhaltigen Beiträgen übernommen zu werden, sind wahrlich größer, als es bei oder dem deutschen Brockhaus der Fall war. Diese Quellen, man darf es nicht vergessen, waren ein Schatz der wohlbegüterteten Bildungsbürger. Keine Frage, in ähnlicher Form die teuren Regalen zu verzieren, das kann Wikipedia nicht. Stattdessen steht es kostenlos in laufend aktualisierter Version zur Verfügung. Kritisch beäugt setzt sich das Grahamsche Gesetz im Wissenskontext durch: Das gute Wissen verdrängt das Schlechte. Johann Schloemann wies heute in der SZ nochmals auf den unglaublichen Vollständigkeitsgrad von Wikipedia hin. Die Diskussion sollte sich nicht mehr darum drehen, ob Wikipedia funktioniert, sondern warum! Über den natürlichen Äußerungstrieb der Menschen, der völlig gewinnfrei funktioniert (es wächst wohl eher das immaterielle Bedürfniss nach Anerkennung) , mögen sich viele wundern, aber die Debatten über das beste Wissen funktioneren. Nicht kollektive Intelligenz ist das entscheidende für Wikipedia, sondern die kollektive Debatte über den Wert der Wahrheit. Ganz anders, so Cass Sunstein, als in der Blogosphäre, wo selbstgeschaffene Echokammern voller Rechthaber und Schmierfinken existieren. Da ich, Autor dieses Artikels, davon nun auch getroffen bin, beende ich meMonolog zur Rechthaberei pro Wikipedia und wünsche weiter ein wunderbares Informationsvergnügen in der schönsten Enzyklopädie der Welt!