Das Denken, die Gesellschaft, die Theorie, der freie Wille und letztlich das Menschenbild verändern sich unter dem digitalen Druck des immer intelligenter ausufernden Netzwerks. Der Neurologe Gary Small wird mit seiner Studie zitiert, die nachweist, dass Computer das Hirn nicht nur psychologisch, sondern auch neurologisch verändern können. Der Wandel von einem linearen Denkprozess über Ursache und Wirkung zu einem vernetzten Denken über Korrelationen wird beschrieben. Da werden die Herausforderungen an eine Gesellschaft in den Raum gestellt, deren Mitglieder es immer schwerer haben, zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden. Der zwanghafte Zustand, ständig zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen zu entscheiden, den der Kognitionspsychologe Roy Baumeister “Ich-Erschöpfung” nennt, sei ein Alarmsignal, um die Informationen wieder dem Hirn unterzuordnen und nicht umgekehrt. Nur so können die digitalen Technologien ihre befreiende Wirkung entwickeln, in der die Speicherung des Wissens den Maschinen überlassen wird und das menschliche Denken einen so revolutionären wie evolutionären Schritt nach vorne tun kann.