Nathan Myhrvold hatte mal die heute mit allzu viel Trauer beseelte Rolle des Chief Technology Officers von Microsoft inne. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, sich dauernd selbst zu innovieren und beständig in seinen Interessen Neuland zu entdecken, zu perfektionieren und geradezu genial zu agieren. Die Bandbreite seiner Interessen wie die Tiefe, mit der er diese erschließt, beeindruckt. Dazu zählt neben seiner Zeit als Software-Architekt und Erfinder mit zahlreichen Patenten (er begann mit 13) ein profundes Interesse an Wildlife-Photography, eine Venture Capital Firma, Stifter, ein Aktivist in Umweltfragen und, das finde ich dann die Kulmination des ganzen, ein Meisterkoch. Lernte er anfangs noch in traditioneller, französischer Tradition, verwissenschaftlichte er zunächst diese, deskribierte sie biochemisch und dokumentierte die Tradition des neuen Kochens, meist äußerst technisch Molekularküche genannt. Ergebnis ist nun ein ultimatives Kochbuch, wo Myhrvold auf 2500 Seiten den Einsatz von Laserschneidern, 3D-Printern, Zentrifugen und Protonenkanonen zur Erstellung von Pommes Frites beschreibt. Ein Burger braucht 30 Stunden Vorbereitung, die Fritten werden mit Ultraschall beschossen. Nicht alles ist zum Nachahmen empfohlen, aber wer hat auch schon eine Zentrifuge in der Küche stehen? Mehr