Anonyme Köche

1259927428.15.8fa7156610f048df9928545f16506a07.anonymekoeche-net_Screenshot_TEASER.jpgthumb_999x999Ich bin erst vor kurzem auf die Idee gekommen, Kochblogs mal mit einem Click zu würdigen. Wirklich, ich hab immer gedacht: Du brauchst nicht von anderen Pfuschern zu lernen, lerne von den Meistern! Was für ein Trugschluss!

Früher kannte ich nur Papier. In Köln gab es mal den fantastischen Buchladen “Buchgourmet”, der dummerweise seit 2 Jahren geschlossen hatte. Ein Antiquariat für Kochbücher, was war das für ein Erlebnis. Jetzt bleibt das Internet, wo Kochbücher oft nur fad dreinschauen und die absoluten Amateure auf Chefkoch & Co haben mich oft geärgert. Dann lieber das Gericht solide bei “Essen und Trinken” anklicken. Aber was steht da? Nur das Rezept. Nichts über die Kochtechnik, nichts über den eigentlich Clou des Gerichtes, also wie man welches Aroma in den Vordergrund rückt oder worin das Geheimnis des Geschmacks besteht. Wo also Inspirationen herholen? Kochblogs!

Na, warum sollte es auch nicht Gleichgesinnte geben, für die Kochen eine Passion ist und die fleißig im Internet publizieren! Und statt spießigen Hobbyköchen findet man hier leidenschaftliche Amateure wie Claudio del Principe, einen hervorragenden Amateur, der auch offen über Fehlgriffe und Lektionen berichten, die mancher professioneller Koch nicht preisgibt. Vor allem aber in der Lage ist, seine Geschmackserlebnisse zu verbalisieren, so dass Sie Lust aufs Kochen machen. Claudios Blog “Anonyme Köche” (http://www.anonymekoeche.net) gefällt mir deswegen auch am besten. Zwar gibt es noch deutlich aufwendiger gestaltete Blogs, aber das sind dann tatsächlich Köche bzw. gelernte Fotografen und Foodstylisten, die das Bloggen als Ergänzung Ihres Berufes verstehen. Ich mag es aber, wenn man noch Handwerk sieht, so finde ich es auch beim Kochen am besten und für leckere Kochrezepte muss man kein Foodstylist sein. Es geht um die eigene Kochphilosophie, um intime Herdgeschichten wie eine Pas de Deux mit Gnocchi, alles mit italienischer Note. Die Gerichte verfolgen einen puristischen Ansatz. Nicht tausend Komponenten in einem Gericht, sondern das zentrale Element des Gerichtes so gut wie möglich machen und nicht viel ChiChi drumherum. Meist sind die Gerichte dadurch sehr klassisch fokussiert auf den Kern, sicher keine Modeküche. Das Blog hat auch eine Buchedition bei GU gefunden, die man leider nur im Antiquariat oder gebraucht kaufen kann. Für solche Delikatessen finden sich leider nur wenige Leser, ja, es ist wie überall: Absolute Spitzenqualität wird vom Publikum nicht oft nicht erkannt oder schlicht nicht gut genug vermarktet.

Leute, lest Kochblogs….so wie meines! Aber solange ich da nicht ganz aufschließen kann, lest das von Claudio!

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