Naja, der Titel ist etwas aufgeblasen. Denn so voller Amplituden der Emotionen und Leidenschaft ist hier nicht das Rezept, sondern argentinisch war nur die Herkunft des Rumpsteaks. Außerdem sieht ein auf den Punkt gegrilltes Steak immer lecker aus, wenn man es geschnitten präsentiert. Rump ist übrigens das englische Wort für das ebensowenig geläufige Wort “Kruppe” – es ist quasi der Heck des Rindes, also die Gessässregion im Übergangsbereich zwischen Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Schwanzwirbeln. Das schöne an Steaks ist bei mir mittlerweile, dass ich so gut meinen Grill kenne, dass ich ohne Thermometer arbeiten kann. Ich weiß, dass das Steak mit einem ordentlich Schnitt 8-9 Minuten dauert. Dabei lasse ich das Steak bei starker Hitze 5 Minuten einfach liegen, drehe dann nur um und warte den Rest ab. Manchmal gebe ich auch grobes Meersalz drauf, was so eine interessante Kruste mit dem Fleisch erzeugt. Das Steak ist immer Medium rare, saftig und außen eine klar definierte Röstkruste.
Dazu gab es gebratene Gnocchis – ja, gebraten. Also gar nicht ins Kochsalzbad geben, sondern mit wenig Hitze anwärmen in der gleichen Pfanne, in der Ihr Bratkartfoffeln herstellen würdet. Am Schluss halte ich wenig von gutem Olivenöl, sondern es muss wie bei Bratkartoffel noch Butter hinzu. Das verstärkt die Aromen der Kartoffel besser und bindet Kräuter und Gewürze besser. Auch ein Gewinn ist meiner Meinung nach der Trüffelbalsamico (Tartufo Bianco) von Casa Rinaldi, den man im guten Feinkosthandel kriegt. Eigentlich finde ich ist Balsamico viel zu oft in der Verwendung, ich finde es bspw. einfach unnütz bei seinem populärsten Gericht in Deutschland: Tomate Caprese. Büffelmozarella, Tomate und Salz und Pfeffer mit Olivenöl ist schon ein hochgenuß, auch der Basilikum fehlt nicht. Hier bei diesem Gericht gibt der Trüffel aber eine Note an den Salat (hier Wildkräuter mit Rucola), die den Salat fast edler schmecken lässt als die Kuh. Bon Appetitto!