Kuckuck! Jetzt machen wir endlich mal Couscous-Salat!
Aber richtig frisch!
Couscous-Salat einfach frischer machen!
Auf Parties bekommt man Couscous oder Bulgur-Salat immer öfter aufgetischt. Manchem Nudelalat hat er sogar den Rang abgelaufen. Der Trend zur leichten Küche ist ungebrochen, schwere Mayonnaise-Dressings kommen immer seltener zum Einsatz. Eine feine Sache, jedes Essangebot wird dadurch etwas exotischer und interessanter, vor allem, wenn man die marokkanische Küche so liebt wie ich! Meine Liebe wird aber von dem ein oder anderen Partyfreund immer wieder empfindlich gestört, weil sie diesen eigentlich ganz einfachen Salat übel verhauen. Ihm geradezu nordeuropäische Gewalt antun! Couscous-Salat ist eben nicht so saftig-nass wie Nudelsalat!
Während Couscous ziemlich standardisiert ist, bekommt Ihr Bulgur in sehr vielen verschiedenen Körnungsgrößen. Bulgur schmeckt in seiner groben Form viel kräftiger als Couscous, ihn bevorzuge ich eher als Beilage zu stark gewürzten Grillgerichten. Die feine Variante des Bulgurs findet man dagegen im türkischen Kisir-Salat. Der ist vom Aroma aber auch ganz anders als Couscous-Salat. Er ist viel tomatiger und basiert vor allem auf einem Petersilie-Zitrone-Aroma. Auch wenn Couscous eigentlich die Sättigunsbeilage für das nordafrikanische Hauptgericht ist, ist der zerriebene Gries aus Weizen oder Hirse einfach ideal für Salate. Er ist noch feiner und leichter als Bulgur, einfach etwas geschmacksneutraler. Man kann ihn in großen Mengen vertilgen, dennoch bleibt er stets bekömmlich und leicht sättigend.
Was sind denn die klassischen Fehler? An der Konsistenz vom Couscous hapert es zuallererst. Viel zu feucht, harte Körnung vom fehlenden Quellen oder gar verbrannt. Und dann sind die Beigaben zum Couscous einfach nicht passend ausgesucht, mal zu salzig oder viel zu ölig. Hallo! Das Gericht kommt nun einmal aus Nordafrika, da brauchen wir Exotik! Und wir wollen die Leichtigkeit des Produktes behalten. Meine idiotensichere Variante zur Herstellung von Couscous wäre folgende:
Körnchen in einer Auflaufschale glatt verteilen. Mit relativ dünnem, aber heißem Geflügelfond aufgiessen, bis er gänzlich bedeckt ist. Jetzt 10 Minuten in Ruhe quellen lassen. Mit einer normalen Gabel durchmengen und alle Klumpen auflockern. Butter und Olivenöl in geringer Menge einreiben sowie nach Belieben etwas Couscous-Gewürz oder Tajine-Mischungen daruntermengen*. Backofen mit normaler Ober- und Unterhitze auf 160 Grad stellen und so lange trocknen, bis der Couscous leicht und fluffig ist. Nur nicht zu lange, sonst ist alles vertrocknet! Wenn ihr das gemacht habt, könnt Ihr den Couscous in dieser Form warm zu jedem Tajine-Gericht servieren.
Für den feinen Salat kommt es jetzt auf die Zugaben an. Wir wollen Würzigkeit und gleichzeitig Frische, schließlich ist das ein Sommersalat! Bloß keine eingelegten Paprika, getrockneten Tomaten oder Kapern. Das passt nicht! Auch sollen alle Beigaben sehr, sehr klein geschnitten sein. Ich empfehle Euch: Dünne Mandelscheiben, Haselnuss-Stückchen oder Mandelstückchen (nur nicht den ganzen Kern bitte!), dünne Lauchzwiebelscheiben, Petersilie (ausnahmsweise hier mal die krause, heimische Form) und natürlich Minzblätter. Auch nicht zuviel von allen Beigaben, die Hauptzutat ist auch mengenmäßig immer der Couscous. Vielleicht könnt ihr aus meinem Foto das ideale Mischungsverhältnis schließen. Meinetwegen auch etwas Gurke ganz fein geschnitten, vielleicht einen Hauch Möhrenstifte, so Ihr noch etwas Orangensaft später drüber träufelt. Der besondere Kick sind jedoch Granatapfelkerne. Mittlerweile gibt es die Kerne gepult aus der Schale als Convenience-Angebot. Wer Granatäpfel kennt, weiß, das auseinandernehmen der Frucht ist leider eine ziemliche Sauerei. Die Flecken des Saftes gehen zudem schlecht wieder aus der Kleidung raus, also endlich mal in der Küche eine Schürze tragen! Gibt es bei Euch keine Granatäpfel? Dann können wir auch ganz kleine Stückchen Orange nehmen. Bloß nicht zuviel Saft in den Salat, sonst schmeckt es nur noch nach Orange.
Am Schluß nach Bedarf noch ganz bisschen Olivenöl beigeben, aber bitte nur, wenn der Salat Euch zu trocken ist. Je nach Geschmack etwas Zitronensaft drüber träufeln und mit Salz und Pfeffer leicht justieren. Salz bitte nur wenig, denn es ist kaum zu schmecken und wir alle wissen, dass Salzreduzierung gesundheitlich so oder so angeraten ist. Last but not least bitte den Salat noch ausreichend lange ziehen lassen! Hierzu dünne Kunststofffolie über die Schale überziehen und ab in den Kühlschrank für eine Stunde. Wenn der Salat etwas kühl ist, schmeckt er noch erfrischender!
Couscous-Salat paßt immer zu Fisch, Grillgerichten oder einfach nur so. Viel Vergnügen beim Nachkochen!
*Natürlich geht auch das klassische Ras el Hanout. Diese nordafrikanische Spezialität kann bis zu 50 verschiedene Gewürze enthalten (oft eine Mischung aus getrocknete Blumen (Rosenknospen und Lavendel) und eine Mischung aus Kardamom, Muskat, Galanga (etwas scharf, ersetzt oft den Ingwer) Pfeffer, Zimt, Nelken, Ingwer, Kurkuma und Cayennepfeffer).
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