Was ich bei Desserts besonders schätze, habe ich ja schon öfter geschrieben: Wenn unterschiedliche Texturen zusammenkommen, nicht alles gleichmässig süss ist und am besten noch ein Unterschied von warm und kalt dabei ist. Dieses Dessert vereint fast alles von diesen Vorlieben in nahezu perfekter Art und Weise! Und sieht im modischen Glas auch sehr zeitgemäß aus.
Trüffel-Himbeer-Kompott
Das Rezept habe ich modifiziert nach dem Buch “Anniks göttliche Desserts“, ein sehr empfehlenswertes Buch mit gelingsicheren, aber pfiffigen Desserts. Irgendwie komisch fand ich, dass Annik zwar immer wieder das Wort Trüffel verwendet, aber keine Trüffel im Rezept zu finden sind?! Hat da die Lektorin geschlafen oder aber das sündvoll-teure Genußpilzchen rausgestrichen, damit eine “ordinäre Hausfrau” sich daran wagt? Unverständlich bleibt es trotzdem.
Kochen Sie 200g Himbeeren (Frische schmecken intensiver, sonst TK) mit 1 EL Zitronensaft, etwa 50 g Zucker oder Honig und 2 EL Wasser auf. Die Wände der Himbeeren zerreisst es und der Kompott ergiesst sich in der Pfanne. Nun können Sie 2 EL kaltes Wasser mit etwas Xanthan oder Speisestärke verrühren. Geben Sie das mit in den kochenden Kompott und verteilen es dann auf ihre Becher – in meinem Falle für 4 Personen. Durch die Stärke wird der Kompott fester. Ich habe stinknormale Trinkgläser genommen, es sollte aber leicht hitzebeständiges Glas sein, sonst fliegt ihnen das Glas um die Ohren! Die Gläser dann ab in den Kühlschrank zum Abkühlen geben.
Als nächstes machen wir die Crumbles – nicht einfache Kekskrümel, sondern mit Mandeln. Dafür den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Jetzt etwa 50 g Mehl, etwa genauso viel Zucke, etwa 30 g Butter und genausoviele Mandeln miteinander verquirlen. Können Sie im Mixer machen oder mit der Gabel, dabei entsteht ein Keksteig. Jetzt können sie noch eine ¼ Vanille fein mahlen und hinzugeben – zur Not tuts auch mal Vanillinzucker. Ab in den Backofen für 10 Minuten, bis die Crumbles etwas Bräune erhalten haben.
Als zweite Komponente für den Becher kommt jetzt Trüffelcreme. Diese Variante ist ziemlich einfach, weil wir für die Creme vorgefertigte weiße Schokolade nehmen. Eine nicht ganz so süsse Schokolade schmeckt besser als eine megasüsse Tafel. Geben sie 2 Tafeln mit 100 g Sahne und 50 g Butter in einen Topf. Die Schokolade am besten vorher etwas bröckeln, damit sie sich schneller verflüssigt. Jetzt nehmen wir den Perigord-Trüffel, den wir in unserem Dreigänge-Menü schon für das Püree brauchten und reiben ein paar Gramm hinein. Hitze bitte auf das nötigste beschränken.
Wenn Sie jetzt sehr geschickt und schnell sind, richten wir das Dessert mit der noch warmen Crumble und Trüffelmischung an. Wenn nicht, auch kein Beinbruch: Dann lassen Sie jetzt die Hälfte der Trüffelmischung über den Himbeerkompott laufen. Jetzt die Crumbles darüber schichten. Die restliche Trüffelmischung sollte nun fast vor dem Erstarren sein, wenn wir sie über die Crumbles laufen lassen. Hat den Vorteil, dass nicht ein klumpiges, feuchtes Gemisch entsteht, sondern die Crumbles trocken und schön warm-krümmelig bleiben und nicht direkt eine Verbindung mit der Trüffelmischung eingehen.
Zu guter letzt nehmen sie erneut Himbeeren und dekorieren damit die Becher. Etwas Puderzucker oben drüber und fertig!
Auch solch feines Dessert will einen guten Wein haben, natürlich einen süsslichen Dessertwein. Und wieder konnte ich auf den Tipp von Noreen Rudolph vom Kölner Weinkeller zurückgreifen. Auf den Ürziger Würzgarten, Riesling 2003er Auslese von Merkelbach. Ein Traum von einem Dessertwein!
Bon Appetit!
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