Heidis Papa kocht?

Heute hat meine Tochter Heidi Geburtstag. Ich hab gerade etwas Pause während der überaus aufwändigen Geburtstagsvorbereitungen. Da meine Frau vorfreudig weitaus mehr liebe Menschen eingeladen hat, als für den Geburtstag einer erst Zweijährigen vielleicht ratsam wäre, übernimmt sie auch netterweise den Bärenanteil der Vorbereitungen. Kuchen backen, Salat, Deko, man kann es einfach oder kompliziert machen! Schön geknallt hat es dann mal wieder zwischen uns. Meine sagt dann, wir bräuchten immer das Drama. Nachbarn haben das gehört und hatten Sorge, ob vielleicht sogar schon Messer im Spiel waren. Nein, das nennt sich nur Ehe!

Heidi bekam von uns eine Spielküche geschenkt, die sie sofort freudig in Betrieb nahm. Dem nacheifern, was die Eltern tun, ist ein sehr beliebtes Spiel bei Ihr. Wenn ich mich also in der Küche breitmache und Töpfe fülle, klappert es aus der Spielküche zu mir herüber und ihr Miniaturmixer rührt fleißig fiktiven Teig. Dass wir die Spielküche eines schwedischen Möbelfabrikanten gewählt haben, statt sich für eine bunte, liebevoll detaillierte und bunte französische Miniaturküche zu entscheiden, ist der Sturheit, äh, ich meine Konsequenz und Stärke meiner Frau zu verdanken. Wenn sie aus dem Kreis ihrer Freundin erfährt, ein Produkt würde von dem jeweiligen Kind gut angenommen, sind meine Argumente wirkungslos. Und die Küche sei ja höhenverstellbar. Sei es drum, Heidi spielt gern mit ihn und was heißt dass schon, wenn Papa beim aufbauen fluchen muß? Zwei Stunden später, nach mehreren Rückbauten und nach dem mitternächtlichen Kauf von 8 Batterien für die leuchtenden Keramikherdplatten, war die Küche zum Geburtstag spielbereit. Möge sie meiner Tochter noch viel Spass bereiten!

Nach dem Zusammenbau kam für mich die Frage auf, ob ich für dieses Blog nicht einen einfacheren, fetzigeren Namen wählen soll. Einen, den man sich gut merken kann. Also einen Slogan. Ähnlich wie das bekannte Blog “Arthurs Tochter kocht“, könnte es ja ” Heidis Papa kocht” heissen. Aber soll ich meine Tochter damit reinreißen? Ist mir das überhaupt wichtig, dass sich die Seite besser vermarkten lässt? Und völlig schamlos den Bonus einstreichen, den kleine, süsse, aber unmündige Babys verheißen? Das fühlt sich falsch an. Außerdem gehen ja dann meine anderen Interessen vollkommen unter, beispielsweise mein Interesse für Kunst oder Philosophisches. Andererseits möchte ich ja gerne mit anderen Kochverrückten im Austausch stehen. Und wie sollen die mich finden in der großen Weite des Netzes?

Ich habe beschlossen, erst mal mit kleinem Publikum weiter zu bloggen und weiter Inhalt zu produzieren. Ein Produkt mit gutem Inhalt setzt sich noch am besten durch, ist vor allen Dingen nachhaltig erfolgreicher. Dafür muss ich nicht nur besser kochen lernen, sondern auch meine Schreibe verbessern. Dem ganzen nachher einen schönen Namen zu geben und eine neue URL zu mieten, ist ein Klacks. Es geht ja schließlich um den Kern meines Ansinnens: Besser kochen und mehr geniessen! Die Dokumentation ist Kür, nicht Pflicht. Aber eine kleine, eitle Rampensau bin ich ja dann doch…

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