Kochsalz erlebt eigentlich grad eine wunderbare Renaissance. Aber wo Wohlstand steigt, da kommen auch gleich die Entzugsprediger: Mäßige Dich! Wer hat am Ende recht? Ist salzarme Kost gesünder? Nein, sie kann sogar lebensgefährlich sein! Lesen Sie mal, warum:
Wo in unserem Lande jahrzehntelang kleine gläserne Streuer mit chromierter Haube nur jodiertes Speisesalz ausgaben, ist ein Wunder passiert. Statt raffiniertem Natriumchlorid gibt es nun allerlei Spezialitäten zu kaufen. Das weiße Gold ist dank feiner Meeressalze und noch feinerer Gebirgssalze wie dem schwefelreichen Kala Namak nun das neue Highlight unter den Gewürzen geworden. Ist doch verrückt, so ein chemisch einfaches Produkt wie Salz! Aber streuen Sie mal Kala Namak auf ein normales Ei – der Schwefelanteil gibt dem Eigeschmack einen gigantischen Boost! Mit Salz kann man wirklich viel erreichen, wenn es um Geschmack geht. Kennen Sie sicher von Grillabenden neuerdings: Sie hören die Leute jubilieren, wenn sie Meersalzflocken auf Steaks streuen: “Oh, so wunderbar! Das haben Sie so noch nie geschmeckt! Und dann wie diese Flocke im Mund zerschmilzt, ach, köstlich!”
Das erinnerte mich an die wilden 80er. Da erläuterte ein Freund mir ellenlang, was für Ihn die Investition in eine Pfeffermühle bedeutet habe: Der Himmel senkte sich auf seine Erde! Das hat er mir stundenlang erzählt, wie nach Jahren von abgepacktem weißen Pulverpfeffer auf Tomaten nun wieder Gewürzmühlen dem Pfeffer seine ätherischen Öle entlockten, die soviel mehr können als einfach nur scharf sein. Schön, wenn eine Gesellschaft nicht nur an Wohlstand zulegt, sondern auch gleichsam die Esskultur steigt. Doch kaum steigt der Genuß, kommt das harte Strafen der Gewissenspeiniger: “Mäßige Dich, Salz ist schädlich! Zuviel Salz führt zu hohem Blutdruck und dann zum Exitus!” Selbst Gesundheitswissenschaftler wie Karl Lauterbach laufen durchs ganze Land und erzählen, dass sie quasi salzlos leben. Für uns ist klar, Salz ist lecker und gehört zum Kochen einfach dazu. Was also tun, liebe Salzfreunde?
Wir suchen bei Menschen Rat, die es einfach mal besser wissen: Lebensmittelchemiker wie Udo Pollmer. Für so einfache Binsenweisheiten wie zuviel Salz gleich zu hoher Blutdruck reicht eben nicht Küchenlogik, sondern wir brauchen echte Wissenschaftler. Diese entzaubern den “Mythos vom weißen Gift” und erinnern mal daran, was der Körper alles kann. Er kann nämlich sogar den Salzgehalt dank ausgefeilter hormoneller Mechanismen sogar regulieren und zuviel an Salz einfach im Urin ausscheiden. Zu dumm, dass Wissenschaftler aber oft nicht den Natriumgehalt im Blut, sondern im Urin gemessen haben, was nur begrenzt Aussagen über die richtige Salzzufuhr erlaubt. Und wer mißt eigentlich das Salz, das wir ausschwitzen? Menschen mit starken Stimmungsschwankungen werden mit Lithium sehr erfolgreich behandelt, einem starken Salz. Eine gesunde Niere scheidet das einfach aus, wenn es nicht von Nutzen für den Körper ist. Das ist doch ein Wunder, dass wir erstmal zu schätzen wissen sollten. Denn das Gegenteil ist lebensgefährlich, das zu wenig an Salz. Ich zitiere Herrn Pollmer: ” Die Nieren benötigen Salz, um das Wasser ausscheiden zu können. Ein Mangel an Salz bewirkt also, dass die Flüssigkeit im Gewebe bleibt. Kann das Wasser mangels Natrium nicht ausgeschieden werden, kommt es zum Lungen- oder Hirnödem – die schnell zum Tode führen. Es passiert also exakt das Gegenteil dessen, was allerorten gepredigt wird.”
Wenn Sie in die “Eingeweide” der Demythologisierung gehen wollen, finden Sie viele wissenschaftliche Quellen von Herrn Pollmer am Ende dieses Artikels. Ist es nicht toll: Der ist keine einfache Pflanze, die bei Überwässerung Osmose erleidet oder bei zuviel Salz nach dem schnnellen Exitus ruft. Nein, dieses Wunder kann viel besser regulieren zwischen den Zellwänden, als unsere Gewissensprediger glauben mögen. Sind immer die gleichen Lehren vom Entzug, die für Gesundheit werben? Das Mäßigung und Entzug der Ausgleich sind für Exzesse jeder Art? Klar, wer jeden Tag zwei Flaschen Wein internalisiert, der leidet irgendwann an einer Fettleber. Und mit mit Bewegung und einem gewissen Entzug hilft er seinem Körper, sich von Exzessen zu regenerieren. Aber bitte, wir reden oft von normalen, nicht besonders exzessiven Diäten. Gesunde Menschen brauchen weder harte Däten, Hungerkuren, Fleischverzicht, kein Salz, kein wasweißich, um zu gesunden – sie sind gesund! Und leider hilft ein gewisser Vorbau an besonders harter Selbstzucht nicht, sowas wie dem Tode vorzubauen. Im Gegenteil, der größte Witz ist: “Je weniger Natrium im Blut, desto mehr Herzinfarkte und Schlaganfälle.” Das kam aus einer großen empirischen Studie mit 3.000 Propanden heraus. Im Gegensatz zu den Verdachtsstudien unserer Gesundheitsapostel ist das valides Datenmaterial.
Ach ja, die Grenzen von der Religion und reinen Lehre zum Schwachsinn sind fließend. Bitte, kein Christ soll sich beleidigt fühlen: Aber als Jesus in der Wüste über Wochen wandelte, da suchte er nach Gott und nicht nach einer Strafe für unbalanciertes Leben. Und er fand nicht Gott, sondern Satan! Wenn Sie es Jesus nachtun, können sie es gerne selbst erleben. Sie werden glauben, es handelt sich um den echten Belzebub, aber in Wahrheit läuft in Ihrem Körper gerade soviel schief, dass er anfängt zu halluzinieren. Und wenn Ihre Phantasie auch sonst reichlich ausgeprägt ist, können Sie da Ihr “kleines Wunder erleben”. Nein, bleiben Sie bei der Vernunft und widersagen Sie allem, was da Detoxing und “Entgiftung” heißt! Den Körper zu entgiften, das macht eine Leber schon von selbst; außer sie übertreiben es mit dem Alkohol, dann werden Sie aber klassisch an Zirrhose sterben und nicht, weil ihre freien Radikale Tango tanzen. Und zuviel an Salz wird Ihre Niere auch in den Griff kriegen – wenn Sie es nicht maßlos übertreiben. Aber das schmeckt auch einfach gruselig!
Für mich ist eigentlich am wichtigsten, was sie als Ihr bestes Regulativ zu schätzen wissen sollten: Ihre Zunge!. Die ist nämlich dafür da, die Qualität des Essens zu schmecken. Schmecken dient nicht dem Juxzentrum allein, es soll die Qualität der Speisen bewerten, bevor Sie die herunterschlingen! Salzarme Kost schmeckt pfad. Aber übersalzen schmeckt genauso furchtbar und in der Tat führt die Regulation von zuviel Salz erstmal zu roten Backen und einem Gefühl zu platzen. Sie wissen ja, verliebte Köche übersalzen gerne. Also, Zunge einsetzen und sie werden Ihr Leben genauso wenig verlängern wie verkürzen, wenn Sie sich weiter am Salz erfreuen wollen.
Ach ja, das nächste Highlight unter den Gewürzen ist natürlich schon auserkoren: Pfeffer! Und auch das in seinen besonders hochwertigen Formen, dem roten Pfeffer, Urwaldpfeffer und so alten Sorten wie dem langen Pfeffer. Bin mal gespannt, wann die ersten Prediger dann aufjammern und davon unken, dass zuviel Pfeffer und Schärfe zu Hals- und Magenkrebs führen. Ich mach mir jetzt erstmal ein Wässerchen auf, mit ordentlich Mineralien, versteht sich!
Studien im Artikel von Pollmer:
Rada AG: Two doctors sentenced in Canary Islands for failing to treat woman with hyponatraemia. BMJ 2015;351:h4016
Witte F: Ernährung: Wie viel Salz darf es sein? Spiegel Online 03.04.2015
Blage J: Volksproblem Salz – Wenn aus dem weißen Gold Gift wird. Focus online 07.09.2014
Wannamethee SG et al: Mild hyponatremia, hypernatremia and incident cardiovascular disease and mortality in older men: A population-based cohort study. Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases 2015 epub ahead of print
Saepudin S et al: Hyponatremia during hospitalization and in-hospital mortality in patients hospitalized from heart failure. BMC Cardiovascular Disorders 2015 15: e88
Siegel AJ: Fatal water intoxication and cardiac arrest in runners during marathons: prevention and treatment based on validated clinical paradigms. The American Journal of Medicine 2015 epub ahead of print
Robles CM, Garcia CA: A prospective trial comparing isotonic with hypotonic maintenance fluids for prevention of hospital-acquired hyponatraemia. Paediatrics & International Child Health 2015 epub ahead of print
Joo MA, Kim EY: Hyponatremia caused by excessive intake of water as a form of child abuse. Annals of Pediatric Endocrinology & Metabolism 2013; 18: 95-98
Wang G: Salt, chloride, bleach, and innate host defense. Journal of Leukocyte Biology 2015; 98: 163-172
Murthy K et al: Hyponatremia and fracture risk: a hospital-based case-control study. Journal of the American Geriatrics Society 2015; 63: 1699-1700
Rami K: Aggressive salt and water restriction in acutely decompensated heart failure: is it worth its weight in salt? Expert Review of Cardiovascular Therapy 2013; 11: 1125-1128
Ishikaswa SE: Hyponatremia associated with heart failure: pathological role of vasopressin-dependent impaired water excretion. Journal of Clinical Medicine 2015; 4: 933-947
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