Während Elon Musk ein beeindruckendes Raketenballett aufführt, wo Futurismus mal wieder Realität wurde, macht sich nach den ersten GroKo-Resultaten hier zu Lande bei den Innovativen eher Depression breit. Ein Beispiel: Man will bis 2025 schnelles Internet – komisch, 2005 wollte man das gleiche schon einmal bis 2015. Aberwitzig, das hierzulande trotz hoher Verbraucherkosten für Kommunikation sowas nicht geht. Man zahlt hohe Mobilfunkrechnungen, das 8fache einer türkischen All Net Flatrate, aber bleibt seit Jahrzehnten bei GSM stehen, nur in den Großstädten läuft LTE, die Angst vor Strahlung und Elektrosmog gibt dem Thema den Rest. Zäh, müde, etwas verbraucht und mit grauen Bärten gesegnet, das werden vier lahme Jahre ohne Ideen und ohne Futurismus. War ja nie Angelas Stärke, das mit den Visionen.
Ich vermute mal, Elon Musk hätte sowas gesagt wie “bis Dezember 2018 ist eine Herausforderung, aber machbar”. Und wenn es dann 2020 würde, wäre auch das erschreckend für unsere überregulierte Bürokratie. Hier bastelt man weiter am Brandschutz von teuren Opern und Flughäfen, die nie eröffnen….und sage da keiner, wir seien mit uns selbst zu kritisch!
Bei der letzten Wahl waren sehr viele viel zu unkritisch, Sicherheit und Beständigkeit war das Wahlmotiv No. 1. Das rächt sich jetzt, denn ohne Veränderung geht es nicht. Das Ergebnis ist mal wieder ein teurer Kompromiss, der wenig bis gar nichts ändern wird, ist leider ernüchternd wie so oft. Ob das für eine angebliche Führungsnation in Europa reicht, um auch als Lokomotive zu gelten, die den Zusammenbruch der EU verhindert, da male ich mal ein Fragezeichen.
Ich schaue nochmal Raketenballett – ab ca. Minute 27 (Video “Falcon Heavy Test Flight“) landen die Booster synchron auf einer Stelle. Was für eine wahnwitzige Ingenieursleistung. Aber man hat es einfach mal gemacht, sogar als rein private Unternehmung mit staatlicher Kooperation der Nasa. Mut und Fleiß wird belohnt, wenn man es clever anstellt. “Alles muß sich ändern, damit alles bleiben kann wie es ist” heißt es in Tomaso di Lampeduas “Leoparden“. Aber clever sein, taktisch klug zu sein ohne Mut ist halt nix….man darf auch mal Visionen haben, wenn man sie auch mit Geschick realisieren kann. Dass das in der Politik anders geht als bei Raketenprogrammen, das ist sicher der Fall – aber ich glaube nicht, dass das die Politik tatsächlich komplizierter ist als “Rocket Science”.